St. Marien, Lübeck: Theater-Gottesdienst mit Pastorin Meißner

Szenen aus „Der neue Prinzenspiegel oder Fanny und Isabella sind tot“ werden im Theater-Gottesdienst am Sonntag, 16. Juni 2024, in St. Marien zu Lübeck besprochen. Copyright: Sebastian Brummer

Am Sonntag, 16. Juni 2024, lädt St. Marien zu Lübeck, Marienkirchhof 1, ein zum Theater-Gottesdienst mit Pastorin Inga Meißner zu „Der neue Prinzenspiegel oder Fanny und Isabella sind tot“. Beginn ist um 12 Uhr. Zu der theologischen Interpretation lesen die Schauspielerin Marlene Goksch und die Schauspieldramaturgin Cornelia von Schwerin Szenen aus dem Theaterstück. 

Zwischen Selbstoptimierung und Sehnsucht

Zum Inhalt: Die Protagonistinnen Fanny und Isabella haben eine Coaching-Agentur namens „Prinzenspiegel“, die durchaus auch für Prinzessinnen geeignet ist. Sie tun alles dafür, ihren Klient:innen zu vermitteln, wie man möglichst erfolgreich wird und bemerken nicht, dass sie längst in einer Zwischenwelt gefangen sind und am Ende alleine da stehen. Und sogar der Tod kommt ins Spiel ... „Mich reizt an diesem Stück einerseits das aktuelle Thema „Selbstoptimierung“ – wie weit gehen wir im Versuch die immer bessere Version unserer selbst zu werden und auf wessen Kosten tun wir das?“, erzählt Pastorin Inga Meißner. „Und andererseits die Sehnsucht nach Verbindung, die in uns Menschen steckt. Und was passiert, wenn diese Verbindung abgeschnitten wird. Was macht es mit unserer Identität, wenn wir nicht mehr in Beziehung sind?“

Austausch und Perspektiven 

Seit der Spielzeit 2023/24 gestalten die Innenstadtkirchen gemeinsam mit dem Theater Lübeck diese besonderen Gottesdienste, die mit der neuen Spielzeit 2024/25 auf weitere Stadtkirchen in Lübeck ausgeweitet werden sollen.  Sowohl das Theater als auch Religionsgemeinschaften bringen Menschen zusammen und bieten Räume zur Auseinandersetzung mit Themen, die alle betreffen. Bei der Theaterpredigt-Reihe nehmen predigende Personen aus unterschiedlichen Gemeinden in Lübeck auf eine bestimmte Inszenierung aus unserem Spielplan Bezug. So kann ein reger Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften und dem Theaterpublikum entstehen und ebenso spannende Perspektiven auf die Themen und Stücke des Theaters.