Propstei Lübeck Punschen, wünschen und Zeit für Segen in St. Jakobi

V.li.: Hanneliese Lemke, Marina Niemeyer, Hans-Joachim Wahlen, Thorsten Heise und Bärbel Reichelt schüren die Vorfreude auf den Wunschpunsch in St. Jakobi. Copyright: Steffi Niemann

Lübeck. Ein beliebter Treffpunkt für Weihnachtsmarktbesucher ist die Brauerkapelle in St. Jakobi. Hier herrscht mitten im Trubel stimmungsvolle Ruhe mit Blick in die erleuchtete Kirche. Nur hier kann man punschen und sich zugleich etwas wünschen: „Seit 13 Jahren bieten wir den Wunschpunsch an“, weiß Küsterin Marina Niemeyer. Sie ist eine der ersten, die das heiße Getränk ausschenkte. Mittlerweile ist der Wunschpunsch eine Tradition geworden, die in diesem Jahr am Mittwoch, 27. November, wieder ihre Türen öffnet. „Gleichzeitig ist dies eine gute Gelegenheit, die wunderschöne, adventliche Kirche einmal näher zu betrachten“, lädt Pastorin Bärbel Reichelt ein. Und ganz wichtig: Die Wünsche, die in die „Fünte“ gelegt werden, bekommen ihren Platz auf dem Altar. „In den Gottesdiensten bringen wir sie vor Gott. Wir lesen sie natürlich nicht vor – alle Wünsche bleiben geheim und nur Gott kennt sie“.

Ein starkes Team

So einige Wünsche werden auch erfüllt: „Es kommt nicht selten vor, dass uns die Leute im nächsten Jahr besuchen und freudig von der Wunscherfüllung berichten“, schmunzelt Marina Niemeyer. Zusammen mit einem Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen organisiert sie den Ausschank des Wunschpunsches. So unterstützen Hanneliese Lemke und HansJoachim Wahlen diesen seit vielen Jahren. „Wir können immer weitere Helferinnen und Helfer brauchen!“, sagen sie.

Musikalisches und Leckeres

Thorsten Heise kümmert sich um den Nachschub des duftenden Getränken – von diesem gehen an guten Tagen bis zu 60 Liter über den Tresen. „Wir haben unser eigenes Rezept“, so der Küster. Eigene Rezepte gebe es auch für die Mandel- und Nusskuchen, die ebenfalls von Ehrenamtlichen gebacken werden. Jeden Tag kann um 17 Uhr Orgelmusik, gespielt von Studenten der Musikhochschule Lübeck, gelauscht werden und an den Freitagen 6., 13. und 20. Dezember lädt Kirchenmusikerin Ulrike Gast zum Offenen Weihnachtsliedersingen für Groß und Klein um 17 Uhr ein.

Segenszeit

Eine Besonderheit bietet Bärbel Reichelt erstmals an: Am 28. November sowie am 4., 12. und 19. Dezember können sich Alle, die sich nach etwas mehr Licht in der Adventszeit sehnen, um 17.30 Uhr in der Hogehus-Kapelle von der Pastorin segnen lassen. „Unsere Welt ist unsicher geworden. Viele Menschen sehnen sich nach Segen und Hoffnung“, sagt sie. „Die Kapelle bietet einen geschützten Rahmen. Wer mag kann benennen, was sie oder ihn beschäftigt: Familie, Beruf, Einsamkeit, Angst vor der Zukunft und vieles mehr oder auch schweigend sich segnen lassen.“

Alle Beteiligten freuen sich auf diese besondere Zeit, wenn der adventliche Glanz in der Stadt die Gemüter und Gesichter erhellt. „Ich finde es so schön, dass uns viele Menschen besuchen kommen und ihre Berührungsangst verlieren“, sagt Thorsten Heise. Genau dafür wurde der Wunschpunsch einst „erfunden“: „Um allen Menschen eine Teilhabe an der Kirche, ihren Geist und ihre Spiritualität zu ermöglichen“.

Geöffnet ist der Wunschpunsch vom 27. November bis 20. Dezember in der Brauerkapelle in St. Jakobi: mittwochs, donnerstags und sonntags von 16 bis 20 Uhr; freitags und sonnabends von 16 bis 21 Uhr.