Propstei Lübeck Interreligiöser Gedenkgottesdienst für die Opfer der Sho’a


Lübeck. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Daran wird Jahr für Jahr im Lübecker Dom erinnert – so auch im Gedenkgottesdienst am Montag, 27. Januar 2025 ab 18 Uhr. 

Gedenken vereint: gemeinsames Vorbereiten des Gottesdienstes

Gemeinsam gedenken Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Glaubensrichtungen der Millionen Opfer. Zusammen mit jüdischen, muslimischen und christlichen Geschwistern verschiedener Gemeinden wird dieser Gottesdienst vorbereitet. Beteiligt sind Menschen, die sich für christlich-jüdische Zusammenarbeit engagieren, Menschen aus der DITIB-Gemeinde, Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen sowie Schülerinnen und Schüler der Oberschule zum Dom.

Man kann sehr wohl etwas tun!

Leitend ist in diesem Gottesdienst ein Satz, der angesichts der aktuellen Situation kurz vor der Wahl in Deutschland, im Blick auf die Konflikte in Europa und auf die anstehenden Veränderungen in den USA oft begegnet: „Aber man kann ja sowieso nichts tun.“ Dem stellt das Gottesdienstteam Beispiele einzelner Menschen entgegen, die sehr wohl mit geringen Mitteln und hohem persönlichem Einsatz etwas getan haben, um sich der Verfolgung und dem Bösen entgegenzustellen: Dr. Gerhard Eikenbusch von der Initiative Stolpersteine berichtet vom Engagement einzelner Schwestern im Marienkrankenhaus in Lübeck, Schüler:innen der Oberschule vom Dom berichten über Muslime in Albanien, die jüdische Menschen gerettet haben, und Pastorin Margrit Wegner beschäftigt sich mit Vikarin Margarete Hoffer, die als Teil der Württembergischen Pfarrhauskette jüdische Menschen beschützt hat und dafür posthum als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurde. „Besonders berührt es mich, wenn das Gebet für die sechs Millionen ermordeten jüdischen Menschen auf Hebräisch gebetet wird“, spricht Pastorin Margrit Wegner über ihre Eindrücke vergangener Gedenk-Gottesdienste.